Was ist  VOLLGUT Neukölln?

Eine Immobilienentwicklung, die nicht auf Gewinne, sondern auf

soziale und ökologische Nachhaltigkeit

ausgelegt ist – wir zeigen, wie das möglich ist!

©atelier buba

Die Baubranche ist der größte Umweltverschmutzer der Welt und für 40 % des globalen Co2-Ausstoßes verantwortlich. Da machen wir nicht mit! Die Vollgut eG will neue Maßstäbe in einer zeitgemäßen Architekturpraxis setzen, denn Umbau und Erhalt sind die wichtigsten Elemente der Bauwende.  Wir, die Vollgut eG, eine junge Genossenschaft aus Berlin-Neukölln, haben in der Vergangenheit als Team der TRNSFRM eG bereits das sogenannte CRCLR House in zirkulärer Bauweise entwickelt und gebaut (“Das CRCLR House muss als Meilenstein in der Bauwende gelten.” -Baunetz, 2023).

Für den nächsten Schritt im zirkulären Bauen sind wir gerade mitten im Umsetzungs-prozess des Modellprojekts VOLLGUT: VOLLGUT nennen wir die Renovierung und Revitalisierung des ehemaligen Vollgutlager der Kindl-Brauerei mit insgesamt 40.000 m² Fläche in ein soziales Kulturzentrum mit enger Nachbarschaftsbindung und queerem und migrantischem Schwerpunkt. Damit wollen wir uns der zunehmenden sozialen und  gesellschaftlichen Spaltung entgegenwirken und einen Ort des Miteinanders etablieren.

Wir zeigen, dass Stadtentwicklung und Architekturpraxis auch anders geht – und zwar:  gemeinschaftlich, nachhaltig und sozial verantwortungsbewusst.

Unsere Genossenschaft besteht aus über 20 Mitgliedern: gemeinnützige oder gemeinwohlorientierte Organisationen aus den Bereichen Kultur, Kunst, Bildung, Handwerk, Produktion, Sport und Soziales. Die Mischung unterschiedlicher Nutzungen im Gebäude ermöglicht Synergien zwischen den Nutzenden und ein lebendiges Gebäude zu jeder Tageszeit.

Unsere Werte

  • Das größte Potenzial nachhaltig zu bauen steckt im Erhalt dessen, was bereits gebaut wurde. Dadurch werden Rohstoffe und Energie gespart und Bauabfälle verhindert, die durch Abriss entstehen würden. Deshalb erhalten wir möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz und geben Materialien von anderen Projekten ein zweites Leben anstatt alles neu zu kaufen. Die Baubranche ist der größte Umweltverschmutzer der Welt und für 40% des globalen Co2 Ausstoßes verantwortlich. Da machen wir nicht mit und wollen neue Maßstäbe in einer zeitgemäßen Architekturpraxis setzen, denn Umbau und Erhalt sind die wichtigsten Elemente der Bauwende. 

  • Durch die Organisation als Genossenschaft wirtschaften wir zum Wohle aller statt zur Profitmaximierung einzelner. Das heißt zum einen zum Wohle der Nutzenden, denn durch niedrige Baukosten und zu dem Gebäude passende Nutzungen, die nur kleinere Eingriffe brauchen, sollen die Mietkosten bezahlbar bleiben. 

    Des Weiteren zum Wohle der Nachbarschaft. Denn durch fest verankerte solidarische Mietzuschläge, die alle Mitglieder der Genossenschaft zahlen, finanzieren wir soziale und kulturelle Projekte in der Nachbarschaft. 

    Und zum Wohle aller. Denn wir schaffen dauerhaft gesicherte Kultur- und Gewerbeflächen in Innenstadtlage, Ausbildungs- und Arbeitsplätze und öffentlich nutzbare Flächen.

    Dadurch werden mit Projekten wie dem Gemeinschaftsgarten öffentliche Räume ohne Konsumzwang geschaffen und eine Stadtentwicklung für Menschen statt Profite wird Realität.


  • Wir denken unterschiedliche Dimensionen von Raum zusammen. Damit wollen wir gewerbliche und nachbarschaftliche Interessen vereinen. Alle Mitglieder der Genossenschaft müssen sich an inhaltlich-thematische Vorgaben halten und sind verpflichtet, sich durch Angebote für die Nachbarschaft an einem lebenswerten Quartier für alle zu beteiligen. 

    Alle Nutzenden werden nach inhaltlich- thematischen Vorgaben ausgewählt und sind verpflichtet, sich durch Angebote an die Nachbarschaft an der Schaffung eines lebenswerten Quartiers zu beteiligen. So werden niedrigschwellige Angebote der Daseinsvorsorge für die Nachbarschaft geschaffen. 

Warum  VOLLGUT Neukölln?

Jetzt ist der Moment um mit dem (Um)bau des VOLLGUT ein Leuchtturmprojekt

als queeres, migrantisches Kulturzentrum zu realisieren.

Zum einen sehen wir in zirkulären Lösungen zur baulichen Weiternutzung eines ansonsten verfallenden Gebäudebestands eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Herangehensweise zur Schaffung räumlicher Potenziale. Zum anderen, ist es insbesondere in Zeiten, in denen rechtspopulistische und nationalistische Bewegungen in vielen Teilen der Welt an Zulauf gewinnen, besonders wichtig, Räume zu schaffen, die für Vielfalt, Akzeptanz und Solidarität stehen und gegen jegliche rückschrittlichen Tendenzen aktiv an einer weltoffenen, gerechteren Gesellschaft arbeiten.

Wie wird VOLLGUT umgesetzt

Auf dem Weg zur Verwirklichung unseres Projekts ist schon viel passiert.

Mit einer detaillierten baulichen Planung konnten wir in enger Zusammenarbeit mit Fachplaner*innen und dem Bezirksamt bereits wichtige Schritte auf dem Weg zur baulichen Umsetzung gehen. Das Wichtigste ist wohl, dass wir engagierte Genoss*innen sind und ein erfahrenes Planungs- und Projektentwicklungsteam an Bord haben. Dazu kommt eine enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Edith Maryon, der das Gebäude und der Boden aktuell gehört.  In einem Erbbaurechtsvertrag ist bereits ein 99 jähriges Nutzungsrecht vereinbart. Wenn wir die Finanzierung auf die Beine stellen, können wir das Erbbaurecht übernehmen und mit dem Umbau beginnen.

Finanzierung

Der Umbau des Gebäudes ist mit hohen Kosten verbunden:

das ganze Vorhaben wird ca. 65 Millionen Euro kosten. Einen Großteil davon können wir uns von Banken leihen. Doch eine gewisse Mindestsumme müssen wir als Eigenkapital aufbringen. Unser Eigenkapital besteht zum einen aus Eigenkapital was die Mitglieder der Genossenschaft - abhängig von ihrer jeweiligen Nutzfläche - einbringen. Desweiteren aus Fördermitteln. Wir haben die Zusage des Bundesförderprogramms KulturInvest in Höhe von 12 MIllionen Euro. Das dritte Standbein des Eigenkapital sind private Darlehen. Sowohl im großen Umfang von Stiftungen etc. aber auch in kleinen Dimensionen von Privatpersonen.